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Das Judentum in der Zeit des Neuen Testaments war geprägt von einem religiösen Pluralismus. Die Grundlage der jüdischen Religion war die Tora und der Tempel in Jerusalem. Es gab mehrere einflussreiche religiöse Gruppen: Essener, Pharisäer, Sadduzäer und später auch die Zeloten. Jede dieser Gruppen hatte ihre eigenen Ansichten und Ziele.

Die Essener

Die Essener werden im Neuen Testament nicht erwähnt. Sie lebten zurückgezogen und waren sehr fromm. Die meisten von ihnen blieben unverheiratet, um sich rituell rein zu halten. Sie lebten in strengen Gemeinschaften mit klaren Hierarchien und glaubten an ein Leben nach dem Tod. Wahrscheinlich gehörte die Qumran-Siedlung, wo die Schriftrollen vom Toten Meer gefunden wurden, zu den Essenern.

Die Pharisäer

Die Pharisäer wollten eine „heilige Gemeinde“ sein und hielten sich sehr genau an die religiösen Gesetze. Ihr Ziel war es, den Alltag zu heiligen, also die Gebote der Tora auch außerhalb des Tempels zu leben. Sie legten großen Wert auf freiwilliges Fasten und Gebete. Die Pharisäer glaubten an eine Auferstehung der Toten und an das Kommen einer Endzeit. Sie hatten großen Einfluss auf das Volk und ihre Traditionen flossen später in den Talmud ein. Im Neuen Testament werden sie oft erwähnt, weil sie in theologischen Diskussionen mit Jesus und seinen Anhängern verwickelt waren.

Die Sadduzäer

Die Sadduzäer gehörten zur reichen Priester- und Adelsklasse. Sie kontrollierten den Hohen Rat und den Tempel in Jerusalem, hatten aber wenig Unterstützung im Volk. Sie erkannten nur die fünf Bücher Mose an und glaubten weder an ein Leben nach dem Tod noch an Engel oder Dämonen. Ihr Ziel war es, ihre Macht zu sichern und die römische Besatzung zu akzeptieren. Mit der Zerstörung des Tempels im Jahr 70 n. Chr. verloren die Sadduzäer ihre Bedeutung.

Die Zeloten

Die Zeloten traten ab dem Jahr 6 n. Chr. auf, als die Römer eine Volkszählung und Steuererhebung durchführten. Sie begannen als Gruppe, die Reiche ausraubte, wurden aber bald zu einer radikalen politischen Bewegung. Sie wollten die Römer mit Gewalt vertreiben und das „Reich Gottes“ auf Erden errichten. In der Landbevölkerung hatten sie Unterstützung, doch ihr Widerstand endete 74 n. Chr., als die Römer die Festung Masada einnahmen. Viele Zeloten begingen Selbstmord, um der Gefangenschaft zu entgehen.

Quellen:
– Bernd Kollmann, Das Neue Testament und seine Umwelt, Berlin und Gütersloh, 2010, S. 460f

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